Epilog

Die Thesen weisen auf einige bislang nicht bedachte Ansatzpunkte hin, von denen ausgehend sich dem Thema der Fachkräfteengpässe genähert werden kann. Ein zentraler Punkt konnte in diesem Rahmen jedoch nicht diskutiert werden: Letztlich ist die Prognosefähigkeit von sämtlichen Studien zu diesem Thema dadurch begrenzt, dass immer wieder unerwartete Ereignisse scheinbare Konstanten erschüttern. Ein solches Ereignis ist die Flüchtlingskrise des Jahres 2015. Durch diese ist eine neue Situation entstanden, denn eine erfolgreiche Eingliederung der Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt könnte Probleme in der Personalrekrutierung abschwächen. Allein in Thüringen wurden im vergangenen Jahr rund 30.000 Flüchtlinge registriert. Dabei ist jedoch weitgehend offen, wie viele dieser Menschen im Freistaat bleiben und welche Optionen sie auf dem Arbeitsmarkt haben werden. Es ist eine Gleichung mit vielen Unbekannten: Die rechte Mobilisierung und der Aufstieg der AfD könnten nicht nur in Thüringen das gesellschaftliche Klima verändern und dazu beitragen, dass diese Chance auf eine Verbesserung des Arbeitskräfteangebots vertan wird. Es hängt letztlich also maßgeblich von gesellschaftlichen Akteuren ab, in welcher Form sich der demografische Wandel auf dem Arbeitsmarkt artikulieren wird.